Der Name der Stadt Foshan ist unter den Kampfkünstlern wohlbekannt. Sie ist Heimat für grosse Gestalten unserer Geschichte. Unsere Ahnen Wong Kai-Ying und Wong Fei Hung wurden dort geboren, ebenso der Wing-Chun-Meister Ip Man. Abgesehen davon ist Foshan aber eine Stadt mit einer langen Geschichte.
Von Qin bis Qing
Von der Qin-Dynastie bis hin zu den südlichen Dynastien (420–589) gehörte die Siedlung unter unbekanntem Namen zur Region Panyu. Während der Sui-Dynastie (581–618) wurde Foshan Jihua Xiang genannt und wurde der Region Nanhai zugewiesen. Erst 628, in der Tang-Dynastie, bekam der Ort den Namen Foshan. In diesem Jahr fanden Bewohner im Boden drei Buddha-Statuen. Daher kommt auch der Name. Foshan bedeutet Berg des Buddhas. Während der Tang-Dynastie wurde in Foshan ein buddhistisches Kloster erbaut, wahrscheinlich aufgrund des Fundes der drei Statuen. 1391 wurde das Kloster zerstört. Der taoistische Tempel («Ahnentempel») der Stadt rückte darauf hin in den Fokus der Aufmerksamkeit. Er ist dem Gott Beidi gewidmet, dem Dunklen Krieger.
In der Ming-Dynastie wuchs Foshan zu einer der grössten Handels- und Kulturstädte des Reiches und erblühte in Reichtum. Die Stadt war bekannt für ihre kunstvolle Keramik und verfügte über eine blühende Eisenindustrie. Dies änderte sich auch während der Qing-Dynastie nicht. Zwischen 1720 und 1800 erhielt ausserdem die Kantonesische Oper in Foshan ihre jetzige Form.
Das 19. Jahrhundert wurde mehr und mehr von den Wirren einer niedergehenden Dynastie geprägt. Inspiriert vom Taiping-Aufstand (1850 bis 1864) gegen die Qing-Regierung begann 1854 in Foshan der Aufstand der Roten Turbane. Dieser wurde von den Tiandihui (Hongmen) initiiert. Von den Boxeraufständen wurde die zu weit südlich liegende Stadt dagegen wenig betroffen.
Foshan in der Moderne
1912 wurde Foshan der Hauptort des Distrikts Nanhai. Wirtschaftlich litt die Stadt jedoch in dieser Zeit sehr unter dem ewigen Konkurrenzkampf mit Guangzhou. Zudem verschlammten die für die Stadt essenziellen Wasserwege mehr und mehr. Die Entwicklung stagnierte. Zu Folge dessen war nicht nur Foshan, sondern die ganze Provinz Guangdong, von Emigration betroffen.
Nachdem 1949 im Chinesischen Bürgerkrieg die Kommunistische Partei Chinas unter der Führung von Mao Zedong den Sieg errungen hatte, wurde der Ahnentempel zu einem städtischen Museum umfunktioniert. (Trotzdem sollte er in der Kulturrevolution zerstört werden. Die Bevölkerung Foshans beschützte ihn jedoch erfolgreich vor der Roten Armee. Der Ahnentempel gehört genau wie der Alte Nanfeng-Brennofen (erbaut um 1515) zu den Denkmälern der Volksrepublik China.)
1951 wurde Foshan wieder aus Nanhai gelöst und bekam den Status als eigene Stadt. 1954 wurde es dann zum Sitz der Bezirksregierung. Mit der Kulturrevolution 1970 brach die Wirtschaft weiter zusammen, da traditionelle Keramik verboten wurde.
Nach langer Stagnation erfuhr Foshan ab 1980 eine starke Entwicklung im ökonomischen Bereich und wurde zu einer Industriestadt. Foshan kämpft mit starker Luftverschmutzung, welche besonders von der Keramikindustrie verursacht wird. 2010 hatte Foshan gut 7 Millionen Einwohner.
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