Personen, Stile, Wissen

Bak Mei

Bak Mei (auch Bai Mei, ‹Weisse Augenbraue›) gilt allgemein als einer der fünf Überlebenden der Zerstörung des südlichen Shaolin Klosters. Verschiedene Quellen sind sich einig, dass er der Rebellion gegen die Qing untreu geworden ist. Ob das aus niedrigen Beweggründen oder Realismus geschehen sein soll, ist nicht klar. Bak Mei wird als Gründer des gleichnamigen Kung Fu Stils genannt.

Historische Person oder Romanfigur?

Etwas über Bak Mei herauszufinden, ist nicht schwierig – die Quellen zu verifizieren dagegen schon. Die Geschichte um die Zerstörung des südlichen Shaolin Klosters ist Gegenstand zahlloser Geschichten, ganz besonders in Wuxia-Romanen. Laut einer für mich nicht weiter nachvollziehbarer Quellen ist die erstmalige Nennung von Bak Mei angeblich in einem solchen Roman geschehen. Dem entgegen stehen die Überlieferungen der Praktizierenden von Bak Mei, welche sich auf jene Figur als ihren Stilgründer berufen.

Die Geschichte, in deren Bereich sich die Berichte einig sind, ist schnell erzählt. Bak Mei war einer der fünf Überlebenden und floh gemeinsam mit ihnen vor den Mandschu. Danach ist er zu den Angreifern übergelaufen und hat die Rebellen gegen deren Herrschaft verraten. Warum das geschehen sein soll, ist allerdings umstritten. Manche Berichte erzählen davon, dass die Qing ihn erpresst haben sollen und er mit seiner Arbeit für sie Menschen vor Folter und Tod gerettet haben soll. Es gibt sogar eine Version, nach welcher er von den Rebellen bei den Qing eingeschleust worden sei. Dort habe er erkannt, dass der Widerstand nicht zum Erfolg führen könne und habe dann die Rebellion verlassen. Dies sei ihm als Verrat angekreidet worden und ab diesem Zeitpunkt sei er auf der Flucht gewesen vor seine vorherigen Kameraden.

Wichtig ist jedoch in egal welcher Version, dass er zum Berg Imei geflohen ist und sich dort niedergelassen hat. Von dort wiederum hat sich der Stil Bak Mei verbreitet – und da es heute Menschen gibt, die ihn praktizieren, ist es weit einfacher, ihn zu greifen als seinen Gründer.

Bak Mei – Ein Kung Fu Stil

Mein Sifu sagte mir, Bak Mei sei ein sehr aggressiver Stil. Als ich ihn aber nach dem woher fragte, hat er mir nichts weiter erzählt, weswegen ich überhaupt in die Recherche eingestiegen bin. Da ich selbst alles andere als eine erfahrene Kung Fu-Praktizierende bin, sind die Ergebnisse für mich nicht einfach nur verständlich. Genauso wenig ziehe ich einen Vergleich zu Hung Gar, da mir das nicht möglich ist. Mein Einblick in diese Kunst ist viel zu oberflächlich, um das zu tun. Ich gebe hier trotzdem wieder, was ich in verschiedenen Quellen erlesen habe.

Bak Mei ist ein tödlicher Stil, der nicht für sportliche Zwecke modifiziert worden ist. Laut Praktizierenden werden in diesem Stil taoistische Künste mit denen der Shaolin vereint. Zugegebenermassen kann ich mir darunter noch wenig vorstellen, was das bedeutet, aber da es oft erwähnt wird, ist es mir wichtig genug, es hier trotzdem aufzuführen. Chi hat einen besonderen Stellenwert und ist Teil einer jeden Technik.

Zentrale Konzepte von Bak Mei sind Fliessen, Speien, Schlucken und Sinken (oder vielleicht auch versenken, die Quellen sind ausschliesslich Englisch). Bak Mei arbeitet auf nahe und mittlere Distanzen. In Bak Mei wird schnell zwischen weich und hart gewechselt, wozu Ging (=sacred Power) genutzt wird.

Keine einfachen Quellen

Meine Recherche lässt mich einigermassen unzufrieden zurück, denn es gibt nicht viel nachzulesen. Auch die Beschreibungen über den Stil gleichen sich oft so sehr, dass es mir vorkommt, als hätte einer beim anderen abgeschrieben… Allerdings ist das eine Problematik, welche ich beim Hung Gar auch schon oft hatte – allerdings mit dem wunderbaren Vorteil, meinen Sifu einfach direkt fragen zu können.

Anmerkung: Fakten vs. Fiktion

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