Diverse, Erfahrungen, Traditionelles

Neue Tafeln

Nachdem die Schule meines Kung-Fu-Bruders Roman in Niederglatt mehr und mehr Zulauf findet, ist es endlich an der Zeit, sie offiziell zu eröffnen. Zu diesem Anlass habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, für seinen Schulaltar endlich die dazugehörigen Tafeln herzustellen. Vielen Dank an meine Schlepp- und Malhelfer Alex, Alexandra, Dominik und Roman.

Kurzgefasst: Der Schulaltar

Der Schulaltar dient der Respektbezeugung gegenüber unseren Vorfahren im Kung-Fu-Sinne. Wir erinnern uns damit an Ahnenlinie bis hin zu Abt Ji Sim Sin See und erweisen ihnen vor und nach jedem Unterricht mit dreifachem Grüssen unseren Respekt. Diese Tradition, welche ihren Ursprung in der chinesischen Ahnenverehrung hat, beinhaltet keinen religiösen, sondern viel eher einen spirituellen Aspekt.

Auf der Altarfläche finden sich verschiedene Gegenstände, darunter Wächterlöwen, Räucherstäbchen, Geld und Nahrung. Auf die detaillierte Beschreibung davon gehe ich in einem zukünftigen Artikel einmal genauer ein. Für den Moment wichtig ist das, was um den Altar herum zu finden sein sollte: Die Tafeln. Links und rechts des Altars finden sich die zwölf Brücken des Hung Gar, darüber eine Tafel, auf welcher sinngemäss ‹Hung Gar – die echte Überlieferung› steht.

Herstellung

Da die Schule in Niederglatt eine Filiale der Kung Fu Schule Sewer ist, gelten natürlich deren Vorstellung, wie diese Tafeln auszusehen haben. Zum Glück für mein Projekt besteht eine sinnvolle Vorlage, welche ich mir organisieren konnte. Es galt, Form, Farbe und Grösse der Bretter zu definieren, Holz und Farbe zu organisieren und alles an den richtigen Ort zu transportieren(, was mangels Auto gar nicht so unkompliziert war).

Zeichen übertragen

Eines der Rätsel, welches sich stellte, war die Übertragung der Zeichen auf die Holzoberfläche. Weder ich noch einer meiner Helfer versteht sich auf chinesische Schriftzeichen und das Risiko, dabei Fehler zu machen, war doch eher gross. Mein Partner hatte die gute Idee, die Zeichen mit dem Beamer auf die Bretter zu projizieren – ein voller Erfolg.

Mit Hilfe eines Combat Pen und dessen hoch stabiler Spitze habe ich also die Zeichen ins Holz eingeritzt. Zwar bestand die Sorge, dass diese Linien nach dem Auftragen von Farbe nicht mehr zu sehen sein könnten, aber die knappe Zeit hat nicht zugelassen, es umgekehrt zu machen.

Grundierung und Bemalung

Um eine möglichst gleichmässige Grundierung zu ermöglichen, habe ich entschieden, dass diese gesprüht wird. Mithilfe von Farbspray haben wir also die Bretter nach dem Zusägen rot, bzw. schwarz gesprüht. Das Holz hat einiges an Farbe eingesogen, aber mit mehreren Schichten war die Farbe letztendlich dicht und schön genug. Zu unserem Glück waren die eingeritzten Linien sogar noch deutlicher zu sehen als zuvor und die Bemalung konnte beginnen.

Erst haben wir mit schwarz, bzw. gold die Schriftzeichen angebracht. Nach dem erst etwas zögerlichen Arbeiten sind wir schnell vorangekommen und konnten in einem zweiten Arbeitsgang gleich auch noch die weissen Umrandungen hinzufügen. Die weissen und goldenen Rahmen am Bretterrand haben wir mithilfe von abgeklebten Streifen unkompliziert gerade aufmalen können.

Aufhängung

Da der Altar neu vor dem Schiebevorhang stehen soll, haben wir entschieden, die Tafeln an einem Gestell anzubringen. Dieses sollte direkt an den Altar geschraubt werden, so dass das ganze Konstrukt frei stehen kann. Inwiefern das statisch funktioniert und auf keinen Fall kippen würde, war etwas unklar, aber für den Fall der Fälle habe ich Stützbeine angedacht, welche das Ganze zusätzlich stützen sollen.

Die Konstruktion besteht aus einfachen Latten, welche in einer Rautenform zusammengeschraubt wurden. An den senkrechten Streben befestigten wir die schwarze Platte, an den waagrechten je eine der Roten. Eine weitere, grosse Platte bietet ausserdem in Zukunft Platz für die Bilder der Ahnen, welche aktuell einfach über dem Altar an der Wand angebracht worden sind.

Der fertige Altar

Der fertige Altar kann sich, wie ich finde, sehen lassen. Die stundenlange Arbeit hat sich gelohnt und ich bin zufrieden mit der geleisteten Arbeit, auch wenn die Sägekanten nicht alle perfekt gerade geworden sind. Ich hoffe, der Altar ist über lange Zeit hinweg in Gebrauch und erfüllt seinen Zweck.

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